Bis zur Fruchtreife, die sortenabhängig zwischen Juni und August liegt, bewegen sich diese Wildobst-Früchte wie durch einen Tuschkasten. Anfangs sind sie grünlich, werden pink, gehen dann ins Violette und sind zur Erntezeit blauschwarz und bereift und erinnern optisch an Heidelbeeren oder Schwarze Johannisbeeren. In Nordamerika ist der Name Saskatoon oder auch Saskatoon Berry geläufig. Und auch bei uns werden die Früchte häufig als Beeren bezeichnet. Botanisch betrachtet sind es aber keine Beeren, sondern Apfelfrüchte, zu denen natürlich die namensgebenden Äpfel gehören, aber auch Birnen, Quitten oder Mispeln. In diesem Zusammenhang interessant ist der lateinische Name der Pflanze. Während wir im Deutschen von Birnen, also Felsenbirnen sprechen, kommt die lateinische Bezeichnung Amelanchier von dem keltisch-gallischen Wort amelanche, was soviel wie Äpfelchen bedeutet. Auch der zweite Teil des lateinischen Namens „alnifolia“ birgt Interessantes. Während Alnus die Gattung der Erlen bezeichnet, bedeutet folium nichts anderes als Blatt. Also: erlenblättrig!
Wertvoll macht die Früchte u. a. ihr hoher Gehalt an Vitaminen, Antioxidantien, Anthocyanen und Gerbsäuren und Ballaststoffenweshalb die Saskatoon-Beere auch gerne als Superfood bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Wildobstarten können Erlenblättrige Felsenbirnen roh vom Strauch gegessen werden. Sie schmecken süß und saftig und ein bisschen nussig nach Mandeln. Früchte, die es bis in die Küche geschafft haben, können von dort in die Gefriertruhe wandern oder aber in den Kochtopf. Marmelade, Gelee, Kompott oder Saft aus der Felsenbirne sind wirklich etwas Besonderes. Auch getrocknet für den Aufguss von Tee oder übers Müsli oder den Salat gestreut machen die Früchte was her. Natürlich kann man die Früchte auch für Kuchen, Muffins oder Torten verwenden und – ganz super – für selbst gemachtes Felsenbirnen-Eis.